Seit vielen Jahren sind Thomas Wahls (T23-Veranstaltungsdienste) und ich dabei, gemeinsam das – für viele beängstigende – Thema Flaschenzüge anschaulicher zu erklären. Immer wieder sind wir auf Missverständnisse, Widersprüche in Erklärungsansätzen und, damit verbunden, auf viel Verwirrung gestoßen.

Das hat uns beide so sehr beschäftigt, dass wir uns immer mehr und immer beharrlicher mit der Thematik auseinandersetzten. Dabei sind bislang zwei Artikel für das Kletterblatt der Münchner Baumkletterschule  (ein Artikel davon in Zusammenarbeit mit Dirk Lingens / Autor von „Baumkletterknoten“) und ein etwa 200 Seiten starkes Buch entstanden.

Der erste Artikel von uns wurde 2013 unter dem Titel „Swiss Rig – Modulare und kombinierte Flaschenzüge“ im Kletterblatt veröffentlicht. Er befasst sich mit den so genannten „Schweizer Flaschenzügen“, auch unter dem Namen „Express-Flaschenzüge“ bekannt. Darin stellen wir die beiden bekannten Varianten und deren Aufbau vor und vergleichen verschiedene Konstruktionsmöglichkeiten.

Den Artikel findet ihr im Archiv des Kletterblatts unter

Der zweite Artikel, welcher in Zusammenarbeit mit Dirk Lingens entstand, wurde dann im Kletterblatt 2015 unter dem Titel „Flaschenzüge: Raffiniert neu definiert“ veröffentlicht und unser erster Versuch einige Widersprüche in der Flaschenzug-Theorie aufzulösen. Dabei entwickelten wir ein paar Ideen und Definitionen, die Licht ins Dunkel rund um die Flaschenzüge und die Theorie dahinter bringen sollen. Wir stellten darin auch zum ersten Mal die Begriffe „aktive und passive Umlenkung“ vor, die in unseren Augen für weniger Chaos sorgen, als die veralteten Begriffe „Lose und Feste Rolle“.

Den Artikel findet ihr ebenso im Archiv des Kletterblatts unter

Es gab, trotz des vorher als sehr aufwühlend empfundenen Themas, kaum Reaktionen oder Feedback auf diesen Artikel. Um so schöner war es als das Schweigen, welches lange Jahre herrschte, von einzelnen, dafür sehr guten Rückmeldungen durchbrochen wurde: Zum Beispiel kam einer der Ausbilder der Höhenrettungsgruppe einer Berufsfeuerwehr nach meinem Vortrag auf dem SRHT Symposium 2018 auf mich zu. Er teilte mir mit, wie sehr dieser Artikel beim Verständnis des Themas geholfen habe und das die gewählten Begriffe in ihrer Einheit nun Standard seien. Auch erlebe ich immer wieder bei Vorträgen und Workshop wie viele einen besseren Zugang zu dem Thema finden.

Daher war es ein Meilenstein für Thomas und unseres gemeinsamen Buchs „I like to move it – Flaschenzüge in der Seiltechnik“ zu veröffentlichen. Dies gelang uns, nach jahrelanger Arbeit daran, im Mai 2019. Das Buch enthält aus unserer Sicht noch lange nicht alles, was es zu diesem Thema zu sagen und zu schreiben gibt. Doch es bündelt auf etwa 200 Seiten mit einer Vielzahl an Abbildungen eine ganze Menge an theoretischem Grundwissen, neue Ansätze und viele Tipps für die Praxis. Ein Projekt, das mit einer Idee von „30-50 Seiten, als Ergänzung zu bestehenden Skripten…“ begann, war endlich am Ziel.

Unsere Ambition ist, viele Themen so anschaulich aufzubereiten, dass jede*r verstehen kann, wie Flaschenzüge funktionieren und dazu befähigt wird, sie in der Praxis einzusetzen.

Das Buch ist bisher nur als Print-Version (ISBN: 9783982061801) bei einzelnen Fach-Händlern erhältlich. Eine Liste der aktuellen Verkäufer (Stand 2020_08_17) findet ihr hier:

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 Seitdem haben wir viele Fragen beantwortet, weitere Themen gesammelt, einen ergänzenden Text übersetzt (der noch veröffentlicht werden muss), planen die Veröffentlichung als PDF und die engliche Übersetzung. Das bedeutet viele neuen Projekte und deren Umsetzung warten auf uns. Ich bin sehr gespannt, was die Zukunft bringt.

Euer Muck